Frauen in der Technik: Gaby Grieder beweist, dass Kompetenz keine Grenzen kennt
Gaby Grieder ist seit 2007 als Anwendungstechnikerin bei SCHNEEBERGER tätig und hat sich in dieser Zeit einen Ruf als Schleiftechnologie-Expertin erarbeitet. Mit ihrem Fachwissen und Engagement unterstützt Sie SCHNEEBERGER-User weltweit bei unterschiedlichsten Anwendungen.
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Welche besonderen Herausforderungen und Vorteile bringt das viele Reisen in deinem Beruf mit sich?
Die Vielseitigkeit der Maschinen und Kunden stellt eine grosse Herausforderung dar, da jede Situation zunächst eine "Black Box" ist, die es zu entschlüsseln gilt. Dies erfordert Flexibilität und die Fähigkeit, sich schnell auf neue Situationen einzustellen. Reisen bedeutet hier intensives, oft anstrengendes Arbeiten in unterschiedlichen kulturellen Kontexten, was eine hohe Sensibilität erfordert. Auf der anderen Seite bietet die internationale Reisetätigkeit wertvolle Einblicke in unterschiedliche Arbeitsweisen und Sichtweisen. Diese Erfahrungen erweitern nicht nur den Horizont, sondern fördern auch eine globale Denkweise, die in der internationalen Geschäftswelt von grossem Nutzen ist. - Wie schaffst du es, eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu finden?
Work-Life-Balance beginnt für mich mit klaren Prioritäten. Eine zu starke Fokussierung auf die Arbeit führt auf Dauer weder zu Erfolg noch zu Zufriedenheit, deshalb plane ich bewusst Zeit für Familie, Freunde und Hobbys ein. Während ich im Beruf mit hohem Engagement präzise arbeite, ist regelmässiges Abschalten unerlässlich. Aktivitäten wie Gartenarbeit, Kochen, Kung-Fu und Handarbeiten helfen mir, den Stress der intensiven Reisetätigkeit auszugleichen. Durch ein strukturiertes Zeitmanagement und eine klare Trennung von Beruf und Privatleben bleibe ich langfristig fit. - Wie hat sich dein Beruf im Laufe der Jahre verändert, und welche Entwicklungen siehst du für die Zukunft der Schleiftechnik?
Seit meinem Eintritt im Jahr 2007 und der Umstellung auf Teilzeit im Jahr 2014 hat sich mein Berufsbild stetig weiterentwickelt. Nach den ersten sieben Jahren als Projektspezialistin mit Fokus auf Kundenprojekte und Schulungen übernehme ich heute als Allrounderin Aufgaben im Kundensupport, bei Nachschulungen, Troubleshooting und Softwareanpassungen sowie bei der Definition von Schleifscheiben für Kundenprojekte. Für die Zukunft der Schleiftechnik erwarte ich eine zunehmende Digitalisierung und Automatisierung, die Prozesse und Effizienz weiter optimieren wird. Fortschritte bei Software, Robotik, Maschinen und Materialien werden uns helfen, die globalen Herausforderungen erfolgreich zu meistern. - Wie fühlst du dich in dieser Tätigkeit, in der vor allem Männer arbeiten?
Ich fühle mich in meiner Tätigkeit sehr wohl, auch in einem überwiegend männlichen Umfeld. Mein beruflicher Werdegang und mein Engagement sprechen für sich, so dass sich anfängliche Vorbehalte, die vereinzelt auftraten, schnell in gegenseitigen Respekt und Anerkennung gewandelt haben. Die Vielfalt der Perspektiven im Team fördert innovative Lösungsansätze und bereichert das Arbeitsklima - Aspekte, die ich als äusserst positiv empfinde und die meine persönliche und berufliche Entwicklung unterstützen. - Welche Tipps kannst du den jungen Frauen, die einen technischen Beruf wählen möchten, geben?
- Fachliche Kompetenz:
Ein solides technisches Fundament ist essenziell und verschafft Respekt im Team und bei Vorgesetzten.
- Professionalität und Respekt:
Begegne allen Kolleginnen und Kollegen mit Offenheit und Respekt. Eine konstruktive und professionelle Kommunikation schafft ein angenehmes Arbeitsklima und fördert die Zusammenarbeit.
- Gelassenheit in Herausforderungen:
In stressigen Situationen hilft es, ruhig und besonnen zu bleiben. Diese Gelassenheit ermöglicht es, Herausforderungen effektiv zu meistern und dabei den Überblick zu behalten.
- Humor und Schlagfertigkeit: Ein gesunder Sinn für Humor und die Fähigkeit, spontan zu reagieren, können Barrieren abbauen und zu einem positiven Teamgeist beitragen.
- Fachliche Kompetenz:
Ein solides technisches Fundament ist essenziell und verschafft Respekt im Team und bei Vorgesetzten.